Russland – woher kommst du?
“Russland, das sind Klöster“, sagte mir einst ein Historiker… und Recht hat er:
Russland ist der Fläche nach der größte Staat der Erde … auf dem Gebiet der Republik gelten
10 Zeitzonen, so ist es in Petropawlowsk auf der Kamtschatka-Halbinsel Mitternacht,
wenn es in Moskau 3 Uhr Nachmittag schlägt.
Aber der einzige monumentale
Beweis dafür, dass es in diesem Land (abgesehen von St. Petersburg) Geschichte
gegeben hat, lässt sich eigentlich nur an prachtvollen Klosterbauten ablesen:
“Wir verdanken es den Mönchen, dass wir eine Geschichte haben,
folglich auch, dass wir eine Kultur besitzen.” meint selbst Alexander Puschkin.
Und es scheint traurig aber wahr, denn was heute nach den zahllosen aus
dem Boden gestampften geschichts- und gesichtslosen Städten zu betreten ist,
ist selten älter als ein Jahrhundert.
So erhielt Russland erst durch die moderne Literatur Popularität für den Westen. Durch Schriftsteller
wie Dostojewskij und Tolstoj wird der Westen auf das weite Land mit seinen elementaren
Lebensformen aufmerksam. Denn traditioneller Weise leben die Menschen in Russland
in Holzhäuser, die meist keine zwei Generationen überstehen.
Somit schlug die zweite große monumentale Stunde mit dem zwangsweisen Entstehen
großer Industriestädte und dem unterbinden religiöser Kulturstätten
durch Ideologen wie Lenin und Stalin.
