HOHER KAUKASUS: Heliski rund um GUDAURI an der Grenze zu Russland am Fuße des Elbrus
Georgien liegt an der historischen Nahtstelle zwischen Europa und Asien.
Hauptstadt ist Tbilissi, eine Grossstadt mit rund 1,5 Mio. Einwohnern.
Das Kaukasus-Massiv erstreckt sich vom Schwarzen zum Kaspischen Meer.
Mehrere Fünftausender ragen aus dieser Gebirgskette empor, wovon
der Elbrus mit 5642 m der Höchste ist. Dieser liegt aber im heutigen
Russland.
Gudauri liegt am Kreuzpass, etwa 120 km nördlich von Tbilissi. Ein
für WestEuropäer fast noch unendecktes Skigebiet. Die Anreise
erfolgt in der Regel mit dem Flieger (von Deutschland nur 3,5 Stunden
entfernt!) nach Tbilissi. Vom MiniTiflisAeroport fährt man mit Sammeltaxis
direkt zum HeliParkplatz, zum 4 Sterne GudauriSportHotel oder zu diversen
Babuschkas die Privatvermietungen für “ein Apfel und ein Ei”
anbieten. Die reine Fahrtzeit dauert 2,5 Stunden, doch ist für selbst
zu organisierende Anreise ein ganzer Tag einzurechnen. Wer wenig Zeit
hat,kauft lieber KomplettPacket aus dem Katalog. Denn PublicTransport
erinnert an so manches Erlebnis im tiefen Orient.
Die beste SkiReisezeit für die kaukasischen Gebirgsketten ist in
der Regel von Dezember bis April. Die normale Schneehöhe liegt bei
2 bis 3 Metern. In den Monaten Dezember, Januar und Februar ist vorwiegend
Pulverschnee anzutreffen. Aufgrund des besonderen Klimas (gleicher Breitengrad
wie Rom) sind die Südhänge ab März meist verfirnt, während
die Nordhänge immer noch mit Pulverschnee locken.
Solche Schneeverhältnisse lassen den Boardsport im Kaukasus zum
SkiOrgansmus werden. Heliski ist jedoch nicht immer nur Pulverschnee,
sondern heisst Skifahren in unverspurtem und verspurtem (Snowboarder Achtung!)
Schnee. Mit schlechten Verhältnissen wie z.B. mit Windharst, nassem
und schwerem Schnee zurechtkommen ist ein kraftraubendes Manöver.
Die Temperaturen sind vergleichbar mit denen in den Alpen. Die südliche
Lage von Gudauri beeinflusst das Wetter positiv, mildert das Klima wesentlich
und sorgt für meist gutes Wetter und Sonnenschein.
Das Skigebiet im Liftbereich liegt zwischen 2000 – 3000 m ü.M. Dreier-
und Vierer-Sessellifte der Marke Doppelmayr befördern die Skifahrer
zur Bergstation auf 3000 m. Die Talstation liegt unmittelbar beim GudauriSportHotel.
Ideal ist das offene und weite SkiPistengelände auch für gemütliche
Skifahrer. Denn die Pisten werden mit Pisten Bully der Firma Kässbohrer
regelmäßig präpariert und Skifreaks verschanzen sich ohnehin
viel lieber in die abertausend TiefschneeSeitentäler. Dort findet
man in unerkundbaren Weiten unverspurten Schnee und kann letztendlich
immer wieder mit dem gleichen Skilift an Höhe gewinnen.
Das GudauriSportHotel auf 2000 m ü.M. an der Talstation der Liftanlagen,
unmittelbar neben dem Heliport gelegen wird mit westlichem Niveau und
dementsprechenden Preisen betrieben. Die meist weniger wohlhabenden BoardBums
finden mit nur geringen Russischkenntnissen auch schnell eine Alternative
bei einer russischen Großmutter. Diese bereiten dann oft mit viel
Emotion ein Bett und ein Abendessen für die Fremden vor. Dies ist
auch eine gute Möglichkeit um in der Bevölkerung fehlendes Geld
einigermaßen gerecht zu verteilen! Und außerdem gibts im Kaukasus
ja auch Menschen die dort leben und die sind mindestens ebenso ein Erlebnis
wie der endlose Powder!
Der Heliskibetrieb wird fast ausschließlich von dem erfahrenen
Schweizer Roland Beeler betrieben. Seine Firma Alpin Travel arbeitet in
punto Sicherheit und Koordination wie ein schweizer Uhrwerk. Dafür
sind natürlich auch Preise wie in der Schweiz zu leisten. Ein guter
Tag mit Sonnenschein und easy 8000 gefahrenen Höhenmeter liegt bei
ca. 500 US Dollar (2003). Ein stolzer Preis, aber mir wars die Sicherheit
und das Erlebnis allemal wert!
Der Helikopter wird von sehr erfahrenen Piloten geflogen und von gewissenhaften
Flugingenieuren gewartet werden. Früher sind die Piloten für
das russische Militär geflogen heute tun sie dies im Winter für
HeliboardTouristen und im Sommer für die UN. Auf die weißen
Hubschrauber wird im Bedarfsfall lediglich der UN-Aufkleber angebracht
und in nichts verwandelt sich der Freizeithit in eine humanitäre
Aufgabe: Die Absicherung der Grenzen zwischen Tschetschenien/Russland
und Georgien. Keine Angst, noch haben die Tschetschenen keine Hubschrauber
und somit auch kaum die Chance ins geflogene Heliboardrevier zu gelangen!
Der Helikopter des Typs MI 8-MTV-1 ist in vielen Ländern als gut
und sehr zuverlässig bekannt. Er wird durch zwei Turbo Motoren (2400
PS) angetrieben und kann eine Ladung von max. 4 t aufnehmen. Die Kabine
ist für 12 Passagiere ausgelegt. Der Helikopter wird stets von 2
Piloten pilotiert, was zusätzliche Sicherheit bedeutet.
Alle Heliski-Abfahrten liegen zwischen 1500 und 4200 m ü.M. Die
Abfahrten weisen Höhendifferenzen zwischen 500 und 1600 Metern auf,
im Durchschnitt 800 bis 1200 Höhenmeter. Offene und weite Hänge,
leichte bis schwere Abfahrten, steile bis flache Strecken und extrem schwierige
Hänge, der Kaukasus bietet sowohl dem Heliski-Profi wie dem Heliski-Anfänger
einen Skigenuss. Einige Abfahrten führen durch leichtes Waldgebiet
und über Gletscher. Die Grösse des Skigebietes wird nur durch
die Reichweite der Helikopter und das skifahrerische Leistungsvermögen
einzelner Sportler begrenzt.
Die HeliGuides sind ausgebildete Bergführer, die Berufserfahrung
mitbringen und der Internationalen Vereinigung der Bergführerverbände
(IVBV) angehören. In der Regel kommen sie aus der Alpenregion, sprechen
Deutsch und Englisch gleichermaßen gut. Die Gäste sind mit
einem Lawinenverschüttetensuchgerät und einem Lawinen Airbag
System ausgerüstet. In jedem Helikopter wird Rettungsmaterial mitgeführt.
Im Hotel ist ein Arzt stationiert und in nur wenigen Flugminuten ist die
Flugmaschine auch im Zentralen Krankenhaus von Tiblisi. Doch auf dieses
kann ich in der Tat gerne verzichten! Wie beruhigend, das in meiner Gruppe
sogar (just in case) eigens ein Arzt aus München eingeflogen wurde.
Mehr Sicherheit ist wohl kaum möglich!
Danke an den Bergführer Roland für das ulitmative Erlebnis!
(Textdaten teils aus: www.alpintravel.ch)
