Aug 29, 2013 Pedro May Panorama, Europa, Deutschland, 0
Am Stern erkennt die Welt Deutschland. Der Abenteurer und Unternehmer Jellinek nahm unter mit einem Pseudonym an Motorsportrennen teil. Sein DMG-Favorit war lange Zeit unschlagbar. Das Pyeudonym war der Name seiner Tochter, nämlich Mercedes. Er wollte damit seiner Tochter (1 Jahr nach dem Tod ihrer Mutter) eine Freude bereiten.
1835 wird Emil Jellinek in Leipzig geboren. Der heranwachsende Emil ist einer von jenen Schülern, die Lehrer und Eltern in den Wahnsinn treiben: Intelligent aber ohne Sitzfleisch und immer auf der Suche nach ständig neuen Abenteuern. Somit hält er es an keiner Schule lange aus. Auch seine ersten Berufsjahre sind von häufigem Jobwechsel begleitet. Doch der scharfsinnige junge Erwachsene ist ein Künstler der Rhetorik. Immer wieder schafft er es sich Kontakte zu führenden Persönlichkeiten zu verschaffen.
Während Jellinek in Frankreich sehr gut Französisch lernt, wird er vom ungarischen Konsul nach Tanger berufen und innerhalb eines Jahres als Konsular-Agent nach Tetuan (50 Km von Tanger entfernt) geschickt. Dort heirate er eine Französin und baut einen erfolgreichen Handel mit nordafrikanischen Landesprodukten auf.
Obwohl Jellinek 1881 in Wien die Vertretung einer Versicherungsgesellschaft übertragen bekommt, zieht es ihn schnell wieder nach Nordafrika. Diesmal nach Algerien. Einmal Abenteurer immer Abenteurer. Wien war im Vergleich zu Afrika ein Altenheim. In Algier werden seine Söhne Adolph und Fernand geboren.
Im Alter wird man ruhiger aber nicht müde: Mit 54 Jahren (1889) zieht Jellinek zurück nach Wien und freut sich über die Geburt seiner Tochter Mercedes. Seine immer noch sehr große Reiselust und sein enormes Geschäft mit Nordafrika und Europa ermöglichen es ihm, sich intensiv mit Fahrzeugen zu beschäftigen. Insbesondere in seinem neuen Wohnsitz in Nizza werden Autos zu seinem beherrschenden Interesse im Alter. Motorisierte Fahrzeuge aller Art wechseln in seinen Privatbesitz. Am meisten faszinieren ihn die Daimler „Phönix“ Fahrzeuge mit Vierzylindermotor.
Schließlich ermöglichen es ihm seine guten Beziehungen Daimler-Automobile der internationalen Finanzwelt und Aristokratie zu verkaufen. 1900 liefert die DMG (Daimler-Motoren-Gesellschaft) 36 Fahrzeuge u. a. zum Weiterverkauf an Jellinek. Für damalige Verhältnisse ein Großauftrag (550 000 Mark). Heute würde dies ca. einem Auftragsvolumen von 3 Mio. Euro entsprechen.
Marketing heißt auch damals Motorrennsport. Genau an dieser Stelle beginnt die Geschichte von Mercedes: Schließlich meldet er den unschlagbaren 35 PS Rennwagen vom Chefkonstrukteur Wilhelm Maybach der DMG unter dem Pseudonym „Mercedes“ zu Autorennen an. Den Vornamen seiner Tochter benutzt er, um ihr eine Freude zu bereiten. Die ganze Welt spricht nur noch vom „Mercedes“. Wahrscheinlich ist es der tiefe Schwerpunkt, der Bienenwabenkühler und ein leistungsstarker leichter Motor, die den „Mercedes“ für lange Zeit unbesiegbar machen.
1909 zieht sich Jellinek aus dem Autogeschäft zurück und stirbt nach einem bewegten Leben im Jahre 1918.
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