Aug 31, 2013 Pedro May Panorama, Europa, Albanien, 0
Die ruhige Stadt Shkoder wird besonders jenen ein Begriff sein, die aus Montenegro einreisen. Für Naturfreunde, die einen Ausflug zum Skutarisee oder sich auf den Weg nach Norden in den Nationalpark der albanischen Alpen (Dorf Thethi) machen, ist der Ausgangspunkt Shkoder eine wichtige Versorgungsstadt.
Wegen dem ziemlich abgenutzten Stadtbild bleiben nur sehr wenige Reisende für längere Zeit. Aber mehrere Geldautomaten, kleinere Supermärkte mit westeuropäischen Produkten (Nutella, Internet, etc.) und einigen wenigen Sehenswürdigkeiten laden für kurze Zeit zum Verweilen in der Stadtmitte ein.
Wie radikal sich die Zeiten in Albanien ändern ist besonders gut an der aus dem Stadtzentrum verschwundenen Statue der fünf kommunististen Partisanenhelden zu erkennen. Bis zum Jahre 2008 haben sich zwei Moscheen, eine katholische Kathedrale, eine orthodoxe Kirche sowie eine Stadtverwaltung im italienischen Baustil um das Denkmal gereiht. Die historischen Monumente sind geblieben, nur die kommunistischen Heldenstatuen im sozialistischen Stil sind nun auf der Müllhalde vor der Stadt abgestellt.
Helden wurden die fünf albanischen Partisanen wahrscheinlich deshalb, weil sie beim Versuch Menschen zum Kommunismus zu bekehren getötet wurden. Besonders Interessant ist für mich dabei die bislang unbeantwortete Frage, warum die kommunstische Statue erst 23 Jahre nach dem Tod des kommunistischen Diktators Enver Hoxhas aus dem Stadtmittelpunkt entfernt wurde. Enver Hoxer, der Mann der Albanien zum rückständigsten Land Europas gemacht hatte, starb immerhin bereits am 11. April 1985.
Ohne die Rückständigkeit seines für viele Jahre von der Außenwelt abgeschnittenen Landes näher zu erläutern, erlaube ich mir den Hinweis, dass die Universität von Tirane erst 1957 gegründet wurde.
Sicherheitshinweis:
Reisende die aus Montenegro anreisen und den Grenzübergang bei Sukobin nutzen stoßen zwangsweise auf eine Holzbrücke (über die Drin) am südlichsten Zipfel des Skutariesees. Unmittelbar an der westlichen Seite der Holzbrücke gibt es eine Romasiedlung. Diese Romasiedlung umfahren auch jene, die aus Shkoder-Stadt anreisen und zu den beiden Dörfern Zogaj und Shiroke am Skutarisee fahren.
Viele Reisende beschweren sich besonders über das (für Albanien sehr untypische) aggressive Betteln der Zigeunerkinder.
Das Naturschauspiel der Drin-Flußmündung führt zu Unaufmerksamkeit der Autofahrer. Dies nutzen die Romakinder um sich mit schnellen Handgriffen begehrte Objekte aus dem Handschuhfach, etc. zu schnappen. Lösung Handschuhfach und Autofenster schließen, zügig weiterfahren!
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