Aug 31, 2013 Pedro May Europa, Russland (Europa), 0
Eine schon fast unglaubliche Hauptattraktion von Sankt Petersburg verbirgt
sich in der Kunstkammer und Raritätensammlung von Peter dem Großen.
In diese lockte der Zar seine Untertanen mit freiem Wodkaausschank. Sein Forschungsdrang
kannte keine Grenzen zwischen Wissenschaft und “ethnischer Korrektheit”.
Ohne auf Details einzugehen, wie jener Herrscher zu seinen beliebten Sammelobjekten
(vorzugsweise alle Arten anatomischer Fehlentwicklungen) gelangte, ist es sicherlich
bis heute eine der makabersten anatomischen Ausstellungen, welche der Öffentlichkeit
je zur Verfügung gestellt wurde.
Nichts desto trotz spiegelt diese Kuriosa das wissenschaftliche Interesse der petrinischen Zeit, mit dem der weitverbreitete
Aberglaube in Russland einleuchtend und wissenschaftlich fundiert abgeschafft wurde.
Somit wurde mit der Regentschaft Peter des Großen die aus
dem Sumpf gestampfte Metropole Petersburg ein Entwicklungszentrum der Wissenschaften. Das
neue Selbstverständnis der westeuropäischen Aufklärung gedeihte
hier auf fruchtbarem Boden. Nicht umsonst besuchte der Zar mehrmals persönlich
seinen Freund Gottfried Wilhelm Leibniz zum Ideenaustausch und gründete so
u. a. die “Akademie der Wissenschaften”.
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