Galizien, Costa da Morte: TRABA (bei NO + Sonne)
Traba ist der populärste Wavespot für Kitesurfer an der Costa da Morte, wenn nicht sogar in ganz Galizien. Nicht ohne Grund, denn die nach Nordwesten ausgerichtete Playa de Traba fängt besonders viel Swell ein. Auch wenns sonst weitgehend flach bleibt, rollt hier immer etwas Aufregendes herein. Z. B. der begehrte Westswell, als auch jener Windswell bei Wind aus nördlichen Richtungen. Oft in Kombination! Strandduschen, Toiletten, sowie ruhige windgeschützte Stellplätze für Wohnmobile neben denen auch Zelte aufgestellt werden, machen Traba selbst bei starkem Wind aus Nordost zu einem entspannten Campingparadies. Wegen der abgelegenen Lage hat man hier selbst im Juli noch Platz zum Atmen, Campen und Kitelaunchen. Zahlreiche SUP und Wellenreitspots in naher Umgebung garantieren dafür, dass man fast jeden Tag aufs Wasser kommt.
Klar ist aber auch (sowie an allen Wind- und Kitessurfpots Galiziens), dass man auch hier nicht jeden Tag in den Genuss kommt die Wellen mit dem Kite zu rippen. Deshalb ist ein SUP-Board oder ein Wellenreiter sehr empfehlenswert für Surfer die auch wirklich jeden Tag aufs Wasser wollen.
Spotbeschreibung – optimale Voraussetzungen für Wind
Traba funktioniert in erster Linie mit dem klassischen Sommerwind aus Nordost (Nortada) in Kombination mit Thermik. Diese Thermik funkioniert fast immer nur bei einem wolkenlosem Himmel. Die Nortada trifft die feinsandige Bucht ohne jegliche Felsen oder sonstige Hindernisse sideon.
Die größte Windwahrscheinlichkeit hat man in Traba, wenn
1. der Wind mit minimal 15 Knoten auch wirklich aus Nordosten (nicht aus Norden!) im Windguru/Traba angesagt ist und
2. der Himmel ohne Wolken ist. Denn je höher die Temperatur, desto mehr saugt die Thermik den Wind aus Nordost ans Ufer. Wenn die Thermik gut funktioniert wird die Nortada auch geringfügig verstärkt.
Hinweis: Sollte der Wind am Vormittag noch etwas schwächeln, dann kann man sich trotzdem auf eine kitebare Windaction an der Praia de Traba am Nachmittag freuen, wenn das Gebirge im Südenwesten (oberhalb Camelle) eine Wolkenhaube hat. Das ist auf alle Fälle ein sehr gutes Zeichen! Zumindest in den (regenärmeren) Sommermonaten mit häufigem Wind aus Nordost von ca. Mitte Juni bis Ende August.
Die besten Wellenqualität findet man
zwei Stunden vor und nach der Ebbe. Denn rund um die Ebbe laufen die Wellen nicht nur cleaner, sondern sie laufen auch weiter draußen. Denn am Ufer entsteht bei Flut ein relativ unangenehmer Shorebreak. Die Wellenhöhe variert je nach Swell. Mit Hilfe von etwas Westswell kommt man hier sehr schnell in den Genuss von 1 bis 3 Meter hohen Wellen. Es gibt auch big days an denen das ganze Spektakel über Masthöhe geht. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit die ganz großen Walzen zu rippen (oder auch nur zu fotografieren) im Frühjahr und Herbst, wenn Stürme weit draußen im Atlantik die See aufmischen und dann ein ordentlicher Westswell in Kombination mit Wind hereinrollt. Allerdings sind die Monate September bis Mai auch wesentlich regenreicher als die klassischen Sommermonate Juni, Juli und August. Tastsache ist, dass Traba einer der Spots ist, der den Swell besonders gut einfängt. Das gilt selbst für die westswellarmen Monate Juli und August.
Wer im Herbst, Winter und Frühjahr nach Traba zum Kite- und Windsurfen kommt hat gute Chancen die richtig fetten Tage mitzunehmen. Die größte Chance auf Wind in Kombination mit großen Wellen (über 3 Meter) hat man wahrscheinlich im Mai und Juni sowie im September und Oktober. Wenn allerdings die Wellen closeout bzw. hohl brechen wird Traba im Gegensatz zu den Sommermonaten auf alle Fälle selektiv.
Os Muíños – Alternative zu Traba wenn der Wind an der Praia de Traba nicht richtig startet oder die Wellen zu hoch sind
Wem die Wellen in Taba zu heftig sind oder wenn die Nortada wegen der fehlenden Thermik nicht richtig am Strand von Traba ankommt, der sollte in die Flachwasserbucht nach Os Muíños, kurz vor Muxia fahren. Os Muíños ist ca. 25 KM von Traba entfernt. Zum sehr schönen kleinen Strand von Os Muíños gelangt man, indem man bei Molinos kurz vor Muxia rechts abbiegt.
Hier kommt Nordost und Nord meist auch ohne Thermik (ohne blauen Himmel, ohne strahlenden Sonnenschein) so an, dass Kiter mit Kites zwischen 10 und 12 Quadratmetern richtig Spaß beim Freestylen im flachen Wasser haben. Eine Garantie, dass Os Muíños funktioniert gibt es selbstverständlich nicht, aber hier kommt man deutlich öfter ins Gleiten als in Traba. Schon alleine weil man wegen dem Flachwasser nicht so viel Druck im Kite benötigt wie in Traba. Der sehr flach abfallende Spot ist auch für Anfänger geeignet, denn Nordost kommt in Os Muíños onshore.
Stellplatz zum Campen im Womo und/ oder Zelt
Traba hat grundsätzlich drei bekannte Stellplätze an denen Womos und sogar Zelte daneben gedultet werden. Bislang auch im Juli und August!
Stellplatz Praia Traba
Die meisten Wind- und Kitesurfer schlafen direkt am Spot in der Nähe der Strandduschen, Toiletten und dem Wasserhahn mit Trinkwasser zum Auftanken der Wasservorräte im Womo. Dieser Stellplatz ist ein schmaler Streifen Wiese neben der Teerstraße Richtung Praia de Traba. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zum Beach. Besonders positiv ist hier die feine Wiese und die windgeschützte Lage. Leider ist der Wiesenstreifen vor dem Strand schnell mit ca. 10 Wohnmobilen voll.
Stellplatz Bosque (Wald)
Ein weiterer Platz zum Schlafen befindet sich im Wald direkt vor dem Kinderspielplatz und den Picknickbänken. Dieser Platz lässt sich selbst mit großen Wohnmobilen leicht anfahren und bietet etwas Schatten und besonders windgeschützt. Leider hat man hier keinen Blick auf den Strand und man muss sein Material mindestens 10 Minuten zum Beach tragen.
Stellplatz “Geheimspot”
Reisende in VW-Bussen erzählen gerne von einem “Geheimplatz” der nur über eine teils kräftig ausgewasche Piste zu erreichen ist. Geheim ist der Platz selbstverständlich nicht, denn wie solle er auch geheim sein, wenn man die Fahrzeuge vom Beach aus auf den Felsen gut sehen kann. Dieser Platz ist aber mit Sicherheit der Romantikplatz mit den wenigsten Campern rundrum. Der schwierige Teil der Piste ist nur sehr kurz, aber auch relativ schmal und mit einer nennenswerten Neigung die wenig erfahrenen Fahrern Nerven kosten. In der Tat ist der Stellplatz für PKWs und VW-Busse empfehlenswert. Alles was größer und breiter ist (z. B. Mercedes Sprinter) sollte die Finger davon lassen.
Stellplatz Wellenreitbeach Soesto (10 Km von Traba entfernt)
Außerdem kann man sich auch den Wellenreitbeach Soesto ansehen und dort hervorragend hinter der Düne mit dem Womo stehen. Soesto bietet einen sehr großen Bereich zum Parken von Womos. Selbst sehr große Fahrzeuge werden hier keine Probleme haben eine ebene Fläche zum Parken und Übernachten zu finden. Leider ist man hier oft nicht ganz so romantisch alleine wie anderswo in Galizien. Was für Kontaktsuchende nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. An der Costa da Morte freut man sich selbst in Sommermonaten immer wieder wenn man andere Reisende trifft.
Siehe auch Beschreibung Wellenreiten in Soesto weiter unten.
NoWindAction
Bar & Minishop in Traba
Zum Cafetrinken gibt es 2 Bars im Ort im Südwesten der Praia. Diese sind ausgeschildert. In den Bars kann man auch einige wenige Grundnahrungmittel kaufen. Hier trifft man auch gerne mal Kiter mit denen man sich über Wind- und Wetter austauschen kann.
Essengehen in Laxe
Laxe ist ein bekannter Fischerort in dem Einheimische gerne zum Essen von Fisch und Meeresfrüchten kommen. Hier findet man mehrere einfache, exzellente Restaurants in denen fangfrische Ware bruzelt. Laxe ist von Traba ca. 10 Km entfernt.
Wellenreiten in Soesto
Zum sehr guten Wellenreitbeach Suesto sind es ca. 10 Min. Soesto ist eigentlich die nächste Bucht im Nordosten von Traba. Doch mit dem Auto muss man das Gelände relativ großräumig umfahren um an den Sandstrand und Wellenreitbeach Praia de Soesto zu kommen. Soesto fängt fast genau viel Swell ab wie Traba. Allerdings laufen hier die Wellen um einiges cleaner. Deshalb ist Soesto bei Wellenreitern sehr beliebt. Mit dem SUP und/oder Wellereitboard wird man hier sehr häufig kleine aber auch große Wellen finden.
Außerdem gibt es hinter dem Strand einen großen Bereich zum Campen. An guten Tagen stehen hier im Juli oder August schnell mal 30 Wohnmobile. Das ist in Galizien nennenswert viel!
Exkursion zum Cabo Vilan, Biketour am Cabo Vilan
Die Küste östlich von Cabo Vilan gehört zu den wildesten Abschnitten in ganz Galizien. Hier fühlt man sich wirklich im Finistere, am Ende der Welt! Die östlich vom Cabo Vilan gelegene Praia do Trece ist auch ein Wellenreitstrand und ein Beach für sehr fortgeschrittene Windsurfer die hier wegen einzigartiger Wavesessions herkommen. Nordost kommt hier wenn er stark genug ist leicht ablandig rein. Wegen dem ablandigen Wind, einiger Felsen im Wasser und der Steilküste rundum ist der Strand für Kitesurfer nicht unbedingt empfehlenswert!
Die Landschaft mit seinen Steilküsten und kleinen Sandstrandabschnitten ist atemberaubend. Eine mit jedem Fahrzeug befahrbare Piste führt von der Fischzuchtfabrik (Abzweigung von der Teerstraße kurz vor dem Leuchtturm Cabo Vilan) nach Osten entlang der Küste vorbei am Cemiterio dos Ingleses (Engländerfriedhof) ins Landesinnere zur Hauptstraße nach Camariñas. Diese Piste könnte man auch sehr gut mit dem Fahrrad abfahren.
Infos zur Küste Galiziens (auch als Rias Gallegas bezeichnet)
Rias Altas
Küste in Nordgalizien, dt. “Obere Fjorde”, zwischen Ribadeo (Grenze Asturien) und Kap Finisterre (dt. Kap am Ende der Welt). Siehe Kitespot Ponzos.
Rias Baixas
Küste in Südgalizien, dt. “Untere Fjorde”, zwischen Kap Finisterre und der Grenze zu Portugal. Siehe Kitespots O Grove, Cesantes/Lourido.
Costa da Morte
Küste in Westgalizien, dt. “Todesküste”. Offiziell gehört die Costa da Morte zu den Rias Baixas. Jedoch wird der Küstenabschnitt zwischen Malpica (westlich A Coruña) und dem Kap Finisterre (wegen der rauhen See) als Costa da Morte bezeichnet. Siehe Kitespots Traba, Os Muíños.
Siehe auch Karte der Küsten Spaniens.
Extra großen Dank
an Michael Grätzer aus der Schweiz für die Windsurffotos. Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung durch Tino Fuchs.
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2 thoughts on “Galizien, Costa da Morte: TRABA (bei NO + Sonne)”
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Hallo Pedro, Danke für die Super Spotguides. Wir wollen dieses Jahr 07/08 auch nach Galizien, bin schon ganz gespannt auf den NO Wind.
Welche Kite Größen sollte ich einpacken? Funktioniert ein 9er in der Welle in Traba oder muss ein größerer Wave Kite her? Macht es Sinn kleiner als 9 mitzunehmen?
Danke
VG
Gerd
In Galicien kann man sich keinesfalls auf eine einzige Kitegröße festlegen. Ich empfehle 7 + 9 + 12 qm.