Mar 25, 1996 Pedro May Afrika, Guinea-Bissau, 0
Ein letzter Tropfen Diesel schiebt uns in die Hauptstadt von Guinea Bissau. Erfolgreich treiben wir nach langem Herumfragen den Tankwart der einzigen Tankstelle des Landes auf. Es ist eine Tankstelle mit Zapfsäule. Kein Sprit aus Kanistern oder Bierflaschen. Etwas besonderes in Guinea-Bissau. Eigentlich kennen nur Regierungsmitglieder sein geheimes Versteck und jener Journalist der einzigen Radiostation des Landes. Für ein Interview zu unserer Reise verrät er gerne das Versteck des “heiligen” Tankwarts.
Letztendlich sind wir gerne bereit dem Tankwart eine Plastiktüte voller Geldscheine zu überreichen. Doch leider dauert das Geldzählen länger als der Tankprozess selbst. Immerhin müssen erst an jeden Geldschein zwei Nullen angehängt werden. “Wir haben keine Inflation”, sagt der Tankmeister, “nein wir haben einen Filzstift, so einfach ist das”, fügt er in fließendem Russisch hinzu.
Wir werden neugierig: Russisch im afrikanischen Busch?! Daraufhin erklärt er stolz, in der Sowjetunion Russisch gelernt zu haben. Die Sowjets hätten ihn zu einem Sprachkurs ins Land geholt.
Was uns neben dem nur leicht verschmutzen Dieselkraftstoff blieb, ist ein Tankwart, mit guten Kontakten zum Fischkutter-Kapitän. Somit steht unserem Transfer zu den Atlantikinseln des Bissago Archipel nichts mehr im Wege. Und eines habe ich auch gelernt: Russisch ist eine Weltsprache!
Exkurs
Mit solchen Bildungsmaßnahmen versuchte Russland auch in Afrika Einfluss zu nehmen. Doch Unabhängigkeitsbestrebungen und der Trend des Anti-Imperialismus standen einer erfolgreichen Ausdehnung einer kommunistischen Konolialmacht im Wege.
Jun 29, 2023 0
Jun 28, 2023 0
Nov 06, 2022 0
May 29, 2020 0