Sep 01, 2011 Pedro May Sportreisen, Kitesurfen, Spanien (Kite), Europa, Spanien, 0
Weltenbummler und stylische Tapasbars in der Meerenge von Gibraltar. Die weitläufigen Sandstrände der Costa de la Luz formen eine der schönsten Küsten Europas. Das Hawaii Europas reiht Klischees aneinander wie Andalusien seine Tapasbars: Sunnyboys, temperamentvolle Mädels im Flamencolook und eine Surfelite, die es sich nicht leisten kann, nicht in Tarifa gewesen zu sein. Wenn ein Kiter sagt “wer Tarifa nicht kennt, kennt die Welt nicht”, dann hat er in der Szene auf alle fälle Recht.
In der andalusischen Kleinstadt am südlichsten Punkt des europäischen Festlandes schlägt eine Superlative die andere: Hier treffen sich die besten Kiter der Welt, hier findet ihr die höchste Surfshop- und Kiteschulendichte der wWelt (70 Surfläden auf nur ca. 16000 Einwohner), Brettschmieden, Künstler und Lebenskünstler.
Hier wird zwischen zwei Kulturen, wie sie nirgends auf der Welt unterschiedlicher sein können gekitet. Zwischen Orient und Okzident, zwischen Islam und Christentum. Europa und Afrika liegen nur etwa 15 km von einander getrennt.
Sumasumarum ein “pueblo blanco” indem jeder einmal gewesen sein muss. Drei Stunden Flug von Deutschland nach Malaga, plus 1,5 Stunden Autofahrt und schon seid ihr in einer “aldea global” – einem “Weltdorf” wie die Marketingfachleute vor Ort Tarifa gerne beschreiben. Tarifa ist der Ort für Freaks, für Sportklamottenshopper, für Leute die trendige Bars lieben. Vor allem ist Tarifa aber einer der besten Kitespots in Europa. Zumindest bei Poniente (Westwind).
Höchste Windwahrscheinlichkeit (4+ bft): ganzjährig, Poniente gibt es tendenziell häufiger im Winterhalbjahr
Spotbeschreibung
Tarifa verdient seinen guten Ruf als eines der besten Kitereviere eigentlich nur bei Wind aus Westen (Poniente). Dieser kommt an den über 10 Km langem Strand zwischen Tarifa Stadt und der Düne Punta Paloma sideonshore. Das ist nicht nur sicher, sondern bringt auch bei Windstärken über 5 bft Welle mit sich. Bei Poniente ab 7 bft kann man definitiv schon an Wellenabreiten denken. Tarifa liegt zwar schon am Atlantik, bekommt aber trotzdem nur selten echten Swell an die Küste gespült. Deshalb benötigt es schon starken Poniente damit sich Wellen bis 2 Meter aufbauen. Selten größer.
Zwischen dem Camping Rio Jara und Tarifa Stadt trifft man die Mädels und Jungs mit den Wellenreitern. Zwischen Camping Rio Jara und der Landebahn werden Anfänger geschult. Nach 19 Uhr wird meist nicht mehr so intensiv geschult und so gehört auch dieser Strandabschnitt jenen die bereits ihr eigenes Material in den Urlaub mitbringen.
An der Landebahn herrschen meist bump and jump Bedingungen. Hier herrscht oft Massenbetrieb. Im Sommer beleben diverse Strandbars die Szene.
Am Beach Valdevaqueros läuft manchmal bei Levante sogar eine kleine Welle bis zu einem Meter. Am Valdevaqueros und an der Düne wird besonders gerne bei schwächerem Levante gesurft. Die Düne bietet etwas Sicherheit bei dem schräg ablandigen Wind aus Ost.
Schwachen Levante gibt es meist am ersten und letzten Tag der Levante Periode. Diese kann drei Tage, aber auch drei Wochen dauern. Der Levante ist gnadenlos. Ein Hitzetief fällt die iberische Halbinsel herunter, entlädt sich in der Meerenge von Gibraltar und wird durch die Berge links und rechts der Meerenge beschleunigt. So gewaltig, dass Tarifa häufig unkitebar ist. Dann ist es Zeit nach Los Canos de Meca zu fahren. Sollte Canos de Meca auch nicht mehr befahrbar sein, so ist Getares bei Algeciras die letzte Option.
Grundsätzlich kann man in Tarifa von zwei Windrichtungen ausgehen. Poniente von Osten und Levante von Westen. Levante kommt an allen Stränden in Tarifa schräg ablandig, ist böig und häufig sehr stark (9 bft sind keine seltenheit!). Levante tritt ganzjährig auf, im Sommerhalbjahr tendenziell öfter als im Winter. Dass Anfängerschulungen an den Stränden von Tarifa bei Levante trotzdem möglich sind hat diverse Gründe. z. b. dass es ein Rettungsboot für Kiteschulen gibt, dass in Tarifa sehr viel Platz für Flugübungen zur Verfügung steht und logisch muss auch Euro rollen. Kiter mit eigenem Auto fahren bei Levante grundsätzlich nach Canos. In Los Canos de Meca findet man zwar im Vergleich zu Tarifa wenig Platz, dafür aber sideonshore Wind und die beste Welle zum Kiten weit und breit hat. In Canos de Mecca kommt der häufig in Tarifa unkitebare Levante gemäßigter an und macht es möglich mit 5 – 7 qm2 geniale Kitesessions zu erleben. Außerdem liegt Canos de Meca ca zu Füßen des außergewöhnlich romantisch anmutenden weißen Dorfes Vejer.
NoWindAction
Alpinski + Snowboarden in der sierra nevada (Januar bis April)
4 h von Tarifa, 1,5 h vom Airport Malaga, 30 Min. von Granada entfernt, liegt der absolute Geheimtip für Leute die auf Kiten und Schneesport gleichermaßen stehen. Unterhalb des Pico de Mulhachen in der Sierra Nevada findet ihr ein olympiaskigebiet mit modernstem lift- und kabinensystem und fast immer Sonnenschein. Gute Schneeverhältnisse auf über 80 km präparierter Piste sind nicht selten. Von ganz oben ( 3400 m) kann man beobachten wie segelboote am Mittelmeer vorbei ziehen. Tipp: Nicht am Wochenende zum Skifahren fahren.
Beachbars & Nightlife
Ausgiebiges Nightlife (besonders am Wwochenende, April bis September),
Trendbars und gemütliche andalusische Tapasbars findet ihr im Ort Tarifa.
Exkursionen
Granada mit Alhambra Besuch – Stadt der Mauren
3,5 h von Tarifa, 1 h vom Airport Malaga entfernt liegt die Alhambra. sie ist eines der meistbesuchten Monumente der Welt und überzeugt durch seine außergewöhnlich gut erhaltene maurische Arquitektur im Inneren der Befestigungsburg. Die europäische Studentenstadt Granada aus 1001 Nacht bietet zudem typisch südländischen Flair mit quierligen Tapasbars. Den besten Blick auf die Alhambra hat man nachts vom Mirador Sant Nicolas und vom Mirador San Miguel. Zwischen Dezember und Mai sind die Blicke besonders eindruckvoll. Denn dann steht die Alhambra vor den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada (3477 m). Wer gute Augen hat sieht sogar die Liftanlagen der Skipisten. Insofern haben Marrakesch und Granada viel gemeinsam. Wer bereits Marrakesch zu Füßen des hohen Atlas im Winter erlebt hat wird sich erinnern.
Chaotisches Tanger, Marokkko
35 min mit Highspeedkatamaran von Tarifa, 2,5 h von Algeciras per autofähre entfernt, liegt Tanger. Das Tor Afrikas. Orientalischen Märkte (Preise immer vorher aushandeln!), Cafeshops und coloniale Patina. Die traumhaften bunten Ausblicke über die Meerenge aufs europäische Festland entschädigen für den Stress mit den fliegenden Händlern.
Reisehinweis: Manchmal kann man bei einem Tagesausflug mit einer geschlossenen Reisegruppe (organisieren mehrere Veranstalter in Tarifa) mit EU-Personalausweis einreisen. Dann wird der Personalausweis vom Zollbeamten bei Ankuft in Tanger eingesammelt und bei Rückreise wieder ausgegeben. Wer individuell einreisen will oder einen mehrtägigen Aufenthalt plant muss einen mind. 6 monate gültigen Reisepass vorweisen. Ein Visum ist nicht erforderlich. chtung: Tarifa als EU-Außengrenze hat nicht immer das recht Bürger aus dem nicht-Schengenraum ausreisen zu lassen. Schweizer sollten sich also nach dem aktuellen stand informieren und evtl. den alternativen Ausreiseweg über Algeciras nutzen.
Sevilla – größte Stadt Andalusiens
2,5 h von Tarifa entfernt liegt die hauptstadt Andalusiens. Hier verdrehte einst Carmen in der Tabakfabrik (heutige uni, dort unbedingt in der Kantine einen Cafe trinken) den Männern den Kopf. Kulturelles Highlight ist die arabische Befestigungsburg, der Alcazar. Die Geschäfte schließen um 22 h. Also Shoppingmassaker total. Insbesondere die vielen spanischen Klamottenmarken sind in Spanien günstiger als anderswo.
Partygeister: Andalusisches Nightlife beginnt erst ab 23 h, je heißer die Nächte, desto später gehts los! Im Sommer geht man um 23 h Abendessen, bis 2 Uhr in der Früh spielen die Kinder am Kinderspielplatz und in den Tanzlokalen bewegt sich ebenfalls nichts vor 2 h in der Früh. Wer also in Sevilla ausgehen will, wird um eine Übernachtung nicht herumkommen.
Vejer – ein Pueblo Blanco Bilderbuch Dorf
Am weißen Bergdorf Vejer de la Frontera kommen Kiter und Wellenreiter auf dem Weg zum Kite-Wavespot Canos de Mecca und zum Wellenreitspot El Palmar ohnehin vorbei. El Palmar liegt unübersehbar auf dem Weg zwischen Tarifa und Canos (Cap Trafalgar) bzw. El Palmar. Am Besten vor Sonnenuntergang oder Vormittags einen Tapasstop einplanen. So könnt ihr die herrliche aAussicht aufs Andalusische Küstenland genießen. Beachtet, dass in der Siesta zwischen 14 h und 18 h nix los ist. Außer am beach von Canos und El Palmar. Zumindest im Sommerhalbjahr.
Arcos de la Frontera, Medina Sidonia, Ronda
sind auch sehr sehenswerte Pueblos Blancos. Ronda ist definitiv am meisten touristisch.
exkursion zur romantischen weißen bergstadt ronda
2,5 h reine fahrzeit, ohne fotostopps sind für die fahrt zu kalkulieren. euch erwartet eine atemberaubende fahrt durch die sierra de ronda in die auf 850 m gelegene weiße stadt. zu besichtigen gibts die älteste stierkampfarena und etliche herrscherhäuser von adeligen vergangener zeiten. allein die atmosphäre und die blicke ins andalusische hinterland machen diesen ausflug zu einem erlebnis.
exkursion zum morgentlichen bunten treiben in der hafenstadt cadiz
1 h mit pkw oder linienbus von tarifa entfernt liegt die ehemals römische stadt cadiz. von hier aus hat kolumbus u. a. amerika entdeckt; besonders spannend ist die placa de las flores so gegen 11 h vormittags. dann erlebt ihr typisch andalusisches marktleben. unbedingt das süße frühstück curros con cocolate probieren.
parken: damit ihr euer geparktes auto in einer der 1000 gassen auch wieder findet, bitte unbedingt straßennamen merken oder gleich den öffentlichen bus von tarifa nehmen.
moutainbiken
um tarifa liegen jede menge mountainbike eldorados. besonders beliebt sind touren in den korkeichenwald el cornocale und zum aussichtspunkt nach betis mit weiterfahrt nach bolonia. bikemiete evtl. bei tarifabike bei apartamentos las flores nähe pharmacia (5 km außerhalb von tarifa centrum) möglich. evtl. lohnt es sich auch in der sprachschule escuela hispalence im zentrum von tarifa nach bikes zu fragen.
shoppen + kitematerial
tarifa hat die höchste surfshopdichte der welt. die
ca. 17 000 einwohner sind stolz auf ihre über 60 surfshops. tendenz steigend! der prokite-shop von eduardo belini ist eine der topadressen wenns um optimale beratung geht.
wo gibts was: es gilt folgende faustregel: je mehr die shops im zentrum liegen, desto mehr mode gibts, je weiter die läden am ortsausgang liegen und am besten noch einen parkplatz vorweg haben, desto mehr konzentriert man sich auf technische kiteartikel und materialreparatur.
in tarifa findet ihr die besten kiteboardshaper der welt und natürlich sehr aktuelle beratung über das neueste kitematerial. vom bord bis zum kite, vom safty-system bis zu klamotten.
selbstverständlich gibts mittlerweile auch die neusten trendshops bezüglich surf- und beachware. kurzum: tarifa ist eine shopping-meile für sportliche aus der ganzen welt. selbst in madrid und barcelona spricht man von den boardshops in tarifa. immerhin werden hier auch eine ganze anzahl an labels geschaffen. tarifa ist eben mega in!
sprachschule (vormittags spanisch lernen, nachmittags kiten)
direkt im zentrum von tarifa findet ihr eine sprachschule mit motivierten lehrerInnen und hauptsächlich surfenden schülern. die kombinationsmöglichkeit von spanisch lernen und kiten ist perfekt: vormittags bis 14 h spanisch lernen, ab 14 h kommt dann der wind und abends gibts dann party in vielen obercoolen bars wo ihr gleich die ersten spanischen vokabeln üben könnt.
tauchen
im zentrum von tarifa gibt es auch tauchstationen die ausflüge in die fischreiche meerenge von gibraltar anbieten.
whale- und dolphinwatch
im centrum von tarifa findet ihr mehrere whalewatch-zentren. delfine gibts eigentlich immer zu sehen, wale aber nicht das ganze jahr über. unbedingt konkret nachfragen ob zu euerer aufenthaltszeit wale anwesend sind.
wellenreiten
45 autominuten von tarifa entfernt liegt el palmar. wellenreiter finden hier die best laufendste welle (kurz aber relativ clean) im großen umkreis. klar, weltklassse ist auch die welle von el palmar nicht. el palmar ist nicht hawaii und auch nicht mundaka. aber mittlerweile haben sich einige surfschulen auf wellenreiten in el palmar eingerichtet.
windsurfen
tarifa hat schon seit 30 jahren einen großen ruf bei windsurfern. sie haben tarifa zur highwindarea ernannt. gerade kiteeinsteiger die vom windsurfen kommen nutzen starkwindtage gerne zum windsurfen. deshalb braucht ihr aber nicht gleich eigenes material anschleppen. an der mistral- und spinoutstation am beach valdevaqueros gibt es modernes windsurfmaterial. in den sommermonaten gibt es speziell ausgewiesene wind- und kitesurfzonen.
Info 2 go:
Dingende Mietwagenempfehlung, da alle Kitestrände außerhalb der von öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus) angefahren Ortes Tarifa liegen.
Am günstigsten sind die Mietwagen in Malaga-Airport. Wer Geld sparen will fährt vom Flughafen in Malaga nicht auf der kostenpflichtigen Autobahn nach Tarifa, sondern der Küste entlang via Marbella. Nur zur Rushour ist man gut beraten die Autobahngebühr zu bezahlen. Staugefahr!
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