Jun 12, 2016 Pedro May Allgemein, Oman, Oman (Kite), Sportreisen, Kitesurfen, Asien, 0
Wind von Juni bis Mitte September, Wellen bis 2 Meter entlang einer unerschlossenen Küste und ein märchenhafter Wohlstand im arabisch-indisch geprägten Morgenland Oman. Das alles sind Garantien für eine entspannte Exotik in einem der wahrscheinlich sichersten Reiseländer der Welt.
Das Sultanat Oman hat ein gewaltiges Entwicklungspotential in Bezug auf Kitesurfen. Insbesondere am Festland bleibt noch viel zu entdecken. Nur sehr langsam entwickelt sich eine Infrastruktur für Kitesurfer die eigenständig mit einem Mietwagen unterwegs sind. Noch gibt es sehr wenige Kitespots auf dem Festland des Omans an denen man in einem Hotel übernachten und gleichzeitig vor Ort auch Kiten kann. Wer allerdings als Kitespot-Entdecker auf Reisen geht und bereit ist in Hotels zu schlafen die einige Kilometer vom Kitespot entfernt sind, der wird sich entlang der Küste voll austoben können. Es warten ca. 600 Km Sandstrand mit Wind. Alles ganz einfach. Ins Mietauto einsteigen und die gut ausgebaute Küstenstraße von Ras al-Hadd (südöstlich der Stadt Sur) nach Süden heizen.
Temperaturen und Wind entlang der Küste des Oman
Nicht die gesamte Küste des Oman wird zuverlässig mit Wind beglückt. Die nördliche Windgrenze des Sultanats liegt beim Ras al-Hadd. Der südlichste Fleck mit verlässlichem Wind des omanischen Festlandes ist beim Ras Madrakah zu finden.
Ras bedeutet übrigens Kopf, ist also als Kap zu verstehen. Zwischen dieser ca. 600 Km langen Festlandküste und zusätzlich entlang der Strände auf der Insel Masirah findet man Wind zum Kiten. Mit fast 100%iger Sicherheit in den Monaten Juni, Juli und August. Im Mai fängt der Wind an, im September verabschiedet er sich. Auf dem Festland ist der Wind eine Idee schwächer als auf Masirah Island. Dies ist aber nicht unbedingt ein Nachteil.
Im übrigen kann es gerade in den Sommermonaten im Oman sehr heiß werden. 45 Grad in Muscat sind keine Seltenheit. Sobald man aber an jene Küstenabschnitte kommt, in denen der Wind aufs Land trifft, fallen die Temperaturen auf sehr angenehme 30 Grad. Diese trockenen 30 Grad garantieren ein sehr entspanntes Urlaubsklima.
Spotbeschreibung Arabien See Motel, nördlich Al-Ashkharah/Ashilah (Festland)
Nördlich von Ashilah, nahe As-Sulyab biegt eine ausgeschilderte Piste zum Arabien See Motel ab. Diese Piste ist mit einem normalen PKW ohne 4 WD befahrbar. Das Arabien See Motel bietet einfache Zimmer und ein Restaurant für Strandurlauber an. Die meisten Gäste während der Windsaison sind Expats (ausländische Facharbeiter) aus den arabischen Emiraten die ihr Wochende mit dem Kiteschirm verbringen wollen. Auch die angenehmen Temperaturen (im Gegensatz zu jenen in den Emiraten) sind ein guter Grund an die windige Küste des Oman zu reisen.
Der Spot Arabien See Motel ist für die Expads aus den Emiraten nicht nur der nächstgelegene windsichere Kitespot, sondern bietet auch exzellente Kitebedingungen mit Wellen bis zu zwei Metern. Kiter pumpen ihre Kites entweder direkt vom dem Hotel oder auf dem nur wenige Meter entfernten Sandstrand auf. Im Wasser vor dem Hotel und am Sandstrand Richtung Norden sind keine Hindernisse im Wasser.
Je nach Tide landen hier zu bestimmten Zeiten Fischerboote relativ rasant an. Zu dieser Zeit sollte man Rücksicht darauf nehmen, dass die Fischer nur mit viel Speed und lauten Außenboardern auf dem Sandstrand ins Trockene kommen.
Auf der Höhe der Schattenplätze für die Fischer läuft die Welle am Saubersten. Letztendlich nur wenige Meter nördlich vom Zugang vor dem Hotel. Die Welle bricht hier über einer Sandbank weit hinter dem (nicht so feinen) Shorebreak. Die Sandbucht in Lee ist unendlich lang und ohne Hindernisse. Also ohne jede Gefahr falls mal eine Leine reißt oder der Kite nicht startet. Allerdings sollte man falls der Kite in Ufernähe im Wasser fällt daran denken, dass der teils kräftige Shorebreak den Schirm zerstören kann.
Am Vormittag kann es sein, dass der heiße Wüstenwind noch offshore blässt. Es ist dann an Land unter Umständen sehr heiß weil der Wind von der aufgeheizten Wüste kommt. Gegen Mittag dreht er innerhalb einer Stunde auf sideon und kühlt sich daraufhin um gute 10 Grad ab. Einfach deshalb, weil er nun übers kühlere Meer kommt. Dann hat es so ca. um die 30 Grad Außentemperatur. Sobald sich der Wind also auf kühle sideshore Bedingungen eingependelt hat, kann es losgehen. Kein Stress, der Wind bleibt bis zum Abend.
Spotbeschreibung Al-Ashkharah Beach Resort, südlich Ghudayran (Festland)
17 Km südlich des Ortes Al-Ashkharah liegt das neu gebaute Hotel Al-Ashkharah Beach Resort. Die Windsituation an dem langen Sandstrand vor dem Hotel ist mit jener am Kitespot Arabian See Motel vergleichbar. Allerdings läuft hier der Windswell nicht so sauber rein und somit verdient die Welle eher das Prädikat messie (nicht zu verwechseln mit dem Fußballspieler!). Am Kitespot Al-Ashkharah Beach Resort sind all jene gut bedient, die Wert auf eine neue Anlage (eröffnet 2013) legen und nicht unbedingt auf der Suche nach den besten Wellenritten sind. Hinter den Wellen kann man bei side- und sideonshore Wind Sprünge üben oder einfach nur die Küste entlang heizen bis einem die Arme abfallen.
Windwahrscheinlichkeit und Kitegrößen
Von Mitte Mai bis Mitte September gibt es Wind. Am stärksten und am zuverlässigsten in den Monaten Juni, Juli und August. In dieser Zeit sind kleine Kites bis 9 m2 am Start. Wer im Mai oder September unterwegs ist, sollte auch einen 12 qm2 Kite einpacken um auch ganz sicher jeden Tag aufs Wasser zu kommen.
Welle
Selbstverständlich kann man in den Oman reisen um Wellen zu kiten. Es ist allerdings kein Groundswell der in ungebremster Form vom Indischen Ozean heranrollt. Es sind vielmehr Windwellen mit einer leichten Swellunterstützung. Deshalb werden die Wellen in den Windmonaten selten höher als zwei Meter.
Oman ist besonders für Welleneinsteiger und Fortgeschrittene geeignet. Welleneinsteiger sollten dort Kiten wo die Welle über einer Sandbank bricht. Fortgeschrittene finden einen durchaus langsam laufenden Windswell über den Riffplatten die bei Ebbe vom Beach aus gut erkennbar sind. Wer sich die Leckerbissen über den Riffen holen will, sollte unbedingt die Tidenzeiten im Kopf haben. Denn die Riffe sind mit messerscharfen Muscheln bewachsen und können wenn das Wasser zurückgeht schwerste Verletzungen verursachen.
Am zuverlässigsten findet man im Oman Wellen in den Monaten Mitte Mai bis Mitte Juli. Doch auch außerhalb dieser Monate kann man Wellen im Oman kiten, nur sind sie dann meist kleiner. Diese Angaben zur Welle gelten für alle Spots der gesamten Küste im Oman, also auch für die Kitespots auf der Insel Masirah.
Neoprenwahl – Temperaturen
Ein Shorty ist an allen Spots im Oman (die keine Lagune sind!) eher etwas für hartgesottene Kitesurfer. Nicht nur wegen der Wasser und Windtemperaturen, sondern auch wegen der besonders starken Sonneneinstrahlung. Denn dort wo der Wind im Oman ballert ist es automatisch um mindestens 10 Grad kälter als z. B. im Landesinneren oder im Nordoman. Das kommt insbesondere auch daher, dass der Wind bei side- und onshore Bedingungen über den doch relativ kühlen Indischen Ozean kommt. In Lagunen erwärmt sich das Wasser deutlich mehr und dann ist selbstverständlich ein Shorty angesagt. Während die einen Touristen bei über 45 Grad in Muscat Sehenswürdigkeiten fotografieren, kann man an den Stränden in der Windzone bei 30 Grad relaxen, Wellenreiten und Kitesurfen.
Eingeschränke Kitezonen wegen Schildkrötenschutzgebieten
Wie bereits beschrieben blässt der thermisch unterstützte Sommermonsum die Küste entlang vom Ras al-Hadd bis zum Ras Madrakah. Das sind knapp 600 Km Küste. Aber nicht überall wird man Kitesurfer akzeptieren. Denn es wurden bereits zum Schutzzonen zum Schutz der Schildkröten eingerichtet. Ein starker Ausbau dieser Zonen ist in Planung. Um Auseinandersetzungen mit den Behörden zu vermeiden und um die Schildkröten die hier ihre Eier ablegen zu schützen, empfehle ich nicht in diesen Schutzzonen zu kiten.
Westlich von Ras al-Hadd gibt es eine Lagune die sich sehr zum Kiten eignen würde und auf der auch gekitet wird. Allerdings legen Schildkröten rund um das Ras al-Hadd ihre Eier in den Sand.
Die Schildkrötenschutzzone fängt aktuell bei Ras al-Hadd an und endet im Süden bei Ar-Ruways. Mittendrin liegt das im Oman sehr bekannte Ras al Jinz Turtle Beach Reserve, welches geführte Touren und auch ein Hotel eigens zur Schildkrötenbeobachtung bereitstellt. Somit endet die kitebare Küste im Norden Omans bei Ar-Ruways. Aber keine Sorge, es ist Platz für alle da!
ASHILAH & AL-ASHKHARA sind besonders für Welleneinsteiger geeignet. Außerdem liegen sie an der Küstenstraße auf dem Weg von Maskat nach Masirah. Die meisten Kiter wird man in Ashilah am Arabian See Motel treffen. Doch die gesamte Küste von Ashilah bis Hilf ist sehr gut belüftet. Entdecker werden entlang dieser Strecke endlos viele Kitespots für sich entdecken. Auch ohne 4-WD.
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