Aug 24, 1992 Pedro May Afrika, Ägypten, 0
Überheblich, unbekümmert, fast schon so, als seien sie Allah persönlich, schweben die Kamele über den schwierigen Wüstensand. Nichts kann sie aufhalten, keine Düne, keine Öde der Weite, kein Gebirge, kein nichts! Für den Menschen tragen sie unvorstellbare Lasten, ohne entsprechendes Entgelt. Die Kamele sind fast mit jedem Futter zufrieden. Sie müssen Verbündete Allah`s sein. Es heißt: “Der Herr hat 100 verschiedene Namen, den Menschen vertraute er nur 99 an, dem Kamel aber verriet er den hundersten Namen Allahs. Also nur das Kamel kennt den hundersten Namen Gottes und er wird ihn den Menschen niemals verraten!”
Das wissenschaftlich als Dromedar bezeichnete Kamel hat das extrem trockene und wasserarme Gebiet erobert. Selbst Allradfahrzeuge mit Luftlandeblechen und anderen technischen Hilfsmittln können das stolze Tier vielerorts nicht ersetzen. Ihre Abhängigkeit von reglmäßiger Treibstoffzufuhr und Bodenbeschaffenheit ist zu groß. Das Kamel braucht weder auf die nötige Oktanzahl des Treibstoffes noch auf gutes Wasser zu achten.
Das Kamel verträgt problemlos das salzhaltige Wasser schlechter Brunnen und Wasserlöcher. Die Nieren sind so eingestellt, dass sie mit Meerwasser getränkt werden können. Auch wenn das Tier noch so groß erscheinen mag, ist es höchst sparsam im Wasser- und Nahrungsmittelverbrauch. Selbst im Sommer, wenn die glühende Geißel wie ein riesiger Hammer auf den Kontinent herabfällt und fast alles Grüne zu nichte macht, genügt es, das Tier nur alle 14 Tage zur Tränke zu führen.
Wenn wir Menschen uns bei 42 Grad Fieber die Radieschen von unten ansehen, fängt das Kamel überhaupt erst an zu schwitzen. Nachts wenn sich der Brennofen zu erholen scheint, die Sterne glasklar vom Himmel strahlen und die Atmosphäre auf eine erträgliche Temperatur herabfällt und sich Mensch und Tier vom Höllenfeuer des Tages erholen, kühlt auch die Körpertemperatur des Kamels auf Normaltemperatur
herab. Kein anderes Tier erholt sich derart schnell von seinen Strapazen.
Sein majestätisch wirkender Körperbau ist berechtigt, denn seine langen Beine und sein langer Hals helfen dem Tier, der größten Hitze in Bodennähe zu entrinnen. Immerhin ist der größte Megaofen meist sandiges Terrain. Die Buckel, die diese Tiere mit sich führen, sind nicht wie häufig angenommen mit Wasser gefüllt, sondern vielmehr Fettpolster. Diese Energiespeicher dienen zum Schutz gegen die senkrecht herabfallenden Sonnenstrahlen.
Zum Thema Wasser gibt es zu sagen, dass das Kamel Wasser zwischen den Gewebezellen speichern kann, ohne dass sich dies dort chronisch ansammelt. Das ist auch der Grund, warum ein Kamel bis zu 190 Liter innerhalb kürzester Zeit zu sich nehmen kann. Selbstverständlich sind diese Sonderlinge nicht nur als Transporttiere einsetzbar: Sie bringen außerdem Wolle, Leder, Fleisch und Milch. Somit gibt es genügend Gründe, warum ein Kamel noch lange nicht durch Mechanik ersetzt werden kann. Und weitere 1001 Gründe warum nur Allah alle Kamele beim Namen nennen kann!
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